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Pseudokrupp – so reagieren Sie richtig!

Gerade in den Herbst- und Wintermonaten treten Pseudokrupp-Anfälle häufiger auf als im Frühjahr oder Sommer. Pseudokrupp ist eine durch Viren verursachte Erkrankung der oberen Atemwege. Die Schleimhaut der Kinder im Rachen, hauptsächlich um den Kehlkopf, entzündet sich und schwillt infolge dessen an. Die Kleinkinder bekommen ganz plötzlich schlecht Luft und husten bellend. Beim Einatmen ist ein eher raues, tieffrequentes Atemgeräusch – ähnlich eines Seehundes – zu hören. Meistens tritt der Pseudokrupp am frühen Abend oder in der Nacht auf. Besonders anfällig sind Kinder im Alter von etwa 8 Monaten bis ca. 6 Jahre.

Ursachen für Pseudokrupp

Ein Pseudokrupp-Anfall kann durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. Als Ursachen kennt man heute:

• Virusinfektionen
• bakterielle Infektionen
• allergische Reaktionen
• hohe Schadstoffbelastung in der Umwelt, besonders Tabakrauch!

In den meisten Fällen werden Pseudokrupp-Anfälle durch banale Virusinfektionen wie Rhinoviren, seltener durch Masern-Influenza-Viren und RS-Viren hervorgerufen. In selteneren Fällen verursachen Bakterien wie z. B. Staphylokokken und Haemophilus influenzae Typ B oder allergische Reaktionen einen Pseudokrupp-Anfall.

Mittlerweile ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Luftschadstoffe in hoher Konzentration das Auftreten eines Pseudokrupp-Anfalls begünstigen. Auch Kinder, die in „Raucherwohnungen“ aufwachsen, sind weitaus häufiger davon betroffen.

Symptome & Krankheitsbild 

Pseudokrupp-Anfälle treten meist ohne Vorwarnung und vorwiegend in den Abendstunden oder in der Nacht auf. Tagsüber dagegen bleiben die Kinder in der Regel größtenteils beschwerdefrei.
Typisch ist das laute Einziehen der Luft beim Einatmen. Die Kinder leiden bei einem akuten Pseudokrupp-Anfall unter trockenem, bellendem Husten, Heiserkeit und Atemnot. In schweren Fällen besteht für das Kind sogar Erstickungsgefahr! Außerdem werden die Kinder oft panisch, aus Furcht vor dem Ersticken. Oft löst eine vorangegangene Erkältung den Pseudokrupp-Anfall aus – deshalb leiden die Kinder oft zusätzlich unter Husten, Schnupfen und Fieber.

Wie kann man vorbeugen?

Hat Ihr Kind schon einmal einen solchen Anfall gehabt, dann feuchten Sie die Raumluft vor dem schlafen gut an – durchlüften oder aufhängen von feuchten Tüchern. Ist Ihr Kind bereits erkältet oder bahnt sich eine Erkältung an, lassen Sie es nicht ganz flach im Bett schlafen. Legen Sie z.B. einen Keil unter die Matratze, damit ein ca. 30° Winkel geschaffen wird. Aktenordner eignen sich dafür hervorragend. Selbstverständlich sollte in der gesamten Wohnung nicht geraucht werden!

Was tun bei einem akuten Anfall?

  1. Schritt: Ruhe bewahren – auch wenn es schwer fällt bei Luftnot Ihres Kindes, umso mehr Aufregung, desto aufgeregter wird Ihr Kind und damit auch die Atemnot.
  2. Schritt: Kühle Luft – setzen Sie sich mit Ihrem Kind warm eingepackt vor das geöffnete Fenster oder gehen Sie mit Ihm in die kühle Nachtluft. Die kühle und feuchte Nachtluft unterstützt die Abschwellung der Schleimhäute. Zur Stabilisierung können Sie bei Besserung Ihrem Kind auch etwas Kühles zu trinken geben.
  3. Schritt: Medikation – um die Schwellung der Schleimhäute zu verringern gibt es zwei Medikamente, die man geben kann. Entweder einen Saft mit dem Wirkstoff Dexamethason oder – sollte das Schlucken nicht möglich sein – ein Cortison-Zäpfchen.
  4. Schritt: bei akuter Atemnot oder ausbleibender Besserung rufen Sie bitte den Notarzt über die Notfallnummer 112.

Wichtiger Hinweis

Bitte stellen Sie ihr Kind nach einem Pseudokrupp-Anfall immer bei einem Kinderarzt im PREVIMED Gesundheitsforum in Gilching vor!
Eine der wichtigsten Maßnahmen ist, dass Sie als Eltern Ruhe bewahren und versuchen Ihr Kind zu beruhigen. Herzklopfen, Erstickungsangst und Unruhezustände können den Anfall nämlich noch verschlimmern.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf dem YouTube Kanal von Doc Praun

Quelle: Kinderärzte im Netzt

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