Längen- & Entwicklungs-Prognose – zu groß oder zu klein?
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen (U-Untersuchungen) können wir anhand der sogenannten Perzentilenkurven ablesen, ob sich Ihr Kind in Bezug auf Größe, Gewicht und Kopfumfang im Vergleich zu seiner Altersgruppe normal entwickelt. Mithilfe der Perzentilen stellen wir einen Vergleich mit Gleichaltrigen an. Die Wachstumstabelle (Perzentilenkurve) für Babys ist ein zentrales Element der Dokumentation der Gesundheit Ihres Kindes. Kinder, die normal wachsen und deren Gewicht und Größe in einem guten Verhältnis zueinander stehen, sind in der Regel gesund.
Das Wachstum Ihres Kindes erscheint dann als normal, wenn seine Körpergröße zwischen der dritten und 97. Perzentile liegt. Das bedeutet: Würde sich die Größenangabe Ihres Kindes z. B. auf der 10. Perzentile befinden, so wären neun gleichaltrige gesunde Kinder kleiner und 90 gleichaltrige gesunde Kinder des gleichen Geschlechts größer als Ihr Kind. Bei der Beurteilung dieser Einordnung berücksichtigen wir natürlich auch die Größe der Eltern.
Das Knochenalter bestimmen
Eine definitive Aussage über die wahrscheinliche Endgröße eines Kindes kann in der Regel erst zu Beginn der Pubertät festgestellt werden. Hierzu kann eine Röntgenaufnahme der linken Hand angefertigt werden. Nun wird das sogenannte Knochenalter mithilfe des Atlas von „Greulich und Pyle“ oder der Tafeln von „Tanner und Mitarbeiter“ bestimmt. Wenn das erfolgt ist, kann man mit den Tabellenwerten von „Bayley und Pinneau“ eine ziemlich genaue Voraussage der Endgröße treffen. Zu einer solchen Vorgehensweise können wir nur greifen, wenn ein nicht perzentilenkonformes Wachstum vorliegt.

Wachstumsphasen von Kindern
Das Wachstum der Kinder verläuft nicht gleichförmig. Nach einer rasanten Wachstumsphase während der Säuglings- und Kleinkindzeit verlangsamt sich das Wachstum – bis zum Wachstumsschub bei Jugendlichen in der Pubertät. Das Wachstum lässt sich somit im Großen und Ganzen in drei Phasen einteilen:

Störungen im Wachstum sind selten
Wer glaubt, sein Kind könne in den Himmel schießen oder zu klein bleiben, sollte dies unbedingt mit uns besprechen. Bei PREVIMED können wir als Kinderarzt und Kinderärztinnen krankhafte Störungen im Wachstum erkennen und in manchen Fällen darauf einwirken. Wachstumsstörungen sind grundsätzlich selten, doch manchmal bewirken Hormonstörungen und Organerkrankungen ein langsames oder auch zu schnelles Wachsen.
Falls die Ergebnisse besorgniserregend sein sollten und tatsächlich auf Klein- oder Großwuchs hindeuten, so gehen wir mit größtmöglicher Sensibilität und Vorsicht vor. Denn eine Manipulation des Größenwachstums sollte nur im Extremfall und bei entsprechendem Leidensdruck angestrebt werden.