Pubertät – die Großbaustelle im jugendlichen Gehirn
Die Pubertät ist eine besondere Lebensphase, in der sich Jugendliche zu jungen Erwachsenen entwickeln und dabei erstaunliche Veränderungen durchlaufen. Vor allem das jugendliche Gehirn gleicht in dieser Zeit einer Großbaustelle. Es finden regelrechte Umbaumaßnahmen statt, die leider alle unterschiedlich schnell fertig werden.
Die Geschwindigkeit der Hirn- und damit der Denkprozesse – also die Rechenleistung des Gehirns – wächst in dieser Zeit um ein Vielfaches. Die Jugendlichen entwickeln die Fähigkeit, genauso “schnell” zu denken wie Erwachsene. Wenn auch noch keineswegs so rational und zielgerichtet. Speziell das antizipative Denken erweist sich als stark eingeschränkt.
Pubertät – gefährliche Phase mit Risiken
Ein Grund, warum Jugendliche in der Zeit ihrer Pubertät so leichtsinnig und risikofreudig sind, ist der sogenannte Präfrontalcortex. Diese Hirnregion hinter der Stirn reift als eine der letzten Hirnregionen aus. Sie hängt stark mit der Impulskontrolle zusammen sowie der Fähigkeit, längerfristig zu planen. Es ist dieser Stirnlappen, der uns normalerweise vor Augen führt, welche Konsequenzen unser Tun haben kann. Er rät zur Vorsicht und lässt uns abwägen.
Nicht so in der Pubertät. Da herrscht Stille hinter der Stirn. Die Aussagen wie „Das hättest Du doch wissen müssen“ bleiben somit ungehört und unverstanden! Es ist durchaus möglich, dass Sie sich während der Pubertät Ihres Kindes öfter Mal an die eigene Stirn fassen müssen.
Pubertät – Denn sie wissen nicht, was sie tun
Wissenschaftlich ist der Umbauprozess noch nicht bis ins letzte Detail geklärt. Doch einigen wichtigen Schritten auf dem Weg vom Kinder- zum Erwachsenengehirn ist die Forschung inzwischen auf die Spur gekommen.
Eines ist auf jeden Fall klar: Der Nachwuchs kann nicht anders. Elterliche Appelle an Vernunft und Einsicht, sind daher ebenso vergeblich wie frustrierend. Die Gehirnbereiche der Kinder, die darauf eine adäquate Antwort bieten könnten, sind leider wegen Umbau geschlossen.
J1 & J2 – Vorsorge Pubertät
Bevor der Frust, der Ärger oder gar die Sorge in der Familie zu groß wird, nutzen Sie unser Angebot für unsere „Vorsorge Pubertät“.
Wir navigieren Sie durch die Pubertät!
J1 und J2 – Jugendvorsorge Pubertät mit ganzheitlicher Sicht
Als Fachärzte haben wir grundsätzlich sehr spezielle Aspekte der Gesundheit im Auge. So kümmert sich der Kardiologe um die Herzwerte, der Endokrinologe um Schilddrüsenwerte und so weiter. Doch gerade in der Pubertät sollten wir als Kinderarzt, Kinder- und Jugendmediziner:innen das ganze Kind betrachten.
Unsere Pubertäts-Vorsorge – weit mehr als Standard
Darum haben wir unsere Jugendvorsorgen J1 und J2 im PREVIMED Gesundheitsforum deutlich angepasst und erweitert. Darin steht nicht nur die organische Gesundheit Ihres Kindes im Fokus – und hier speziell die Schilddrüse –, sondern ebenso all die Herzensangelegenheiten, die hormonellen Verwirrungen sowie die emotionalen Höhen und Tiefen, Irrungen und Wirrungen auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
Pubertät & Psyche
Nur der Blick aufs Ganze wird dem gerecht, was Kinder und deren Eltern in der Pubertät gemeinsam durchmachen – und er schafft Verständnis! Und das werden Sie benötigen für Ihre Tochter oder Ihren Sohn. In der Pubertät, daran gibt es keinen Zweifel, verändert sich die Psyche der Kinder in einer Weise, die für Erwachsene kaum nachvollziehbar ist – jedenfalls solange sie versuchen, die Gründe und Motive der Jugendlichen aus einer rationalen Perspektive heraus zu begreifen.
Und so ist die Pubertät nicht die Zeit, um Ihr Kind zu verstehen.
Es ist die Zeit, um Ihr Kind einfach großzulieben!
Epigenetik in der Pubertät
Die Pubertät ist eine der großen prägenden Lebensphasen. Zusammen mit der Phase im Mutterleib und den ersten Lebensjahren sind das die drei epigenetischen Fenster, in denen nicht nur das Gehirn, sondern auch die DNA bzw. die Epigenetik geformt wird. Letztere entscheidet darüber, welche Gene aktiviert oder nicht aktiviert werden und welche Risiken für spätere Krankheiten angelegt sind.
Sexuelle Prägung
Vor allem wird jetzt, wenn die Geschlechtshormone im Gehirn ankommen, alles festgelegt, was für die Fortpflanzung wichtig ist. Unter anderem, was ein Mensch als sexuell anregend empfindet und wahrscheinlich auch, wie seine sexuelle Ausrichtung aussehen wird. Dabei handelt es sich um Prägungen von enormem Ausmaß. Das gesamte bisherige Kinderleben wird quasi über den Haufen geworfen.
Pubertät bedeutet …
Aus dem anhänglichen Kind wird über Nacht ein rebellischer Teenager, der versucht, in die neue Identität hineinzuschlüpfen, auszuprobieren, wie sie passt – und damit zurechtzukommen. So gesehen kann man sich nur wundern, wie cool ein Teenager dies alles durchsteht.
Verletzlichkeit während der Pubertät & Mobbing
Dennoch müssen wir – Sie als Eltern und wir als Ärzt:innen – uns sehr bewusst machen, wie verletzlich Kinder in der Pubertät sind. Sie fühlen sich schnell unverstanden und leiden Qualen, wenn die soziale Anerkennung der Freunde ausbleibt. Denn noch wichtiger als die Frage „Wer bin ich?“ stellt sich in diesem Alter die Frage: „Wie sehen mich die anderen?“, „Gehöre ich dazu?“, „Mögen mich die anderen?“.
Und so verwundert es nicht, dass in dieser Phase das Thema Mobbing besonders schlimme Ausmaße annehmen kann. Auch darüber muss gegebenenfalls gesprochen werden. Werden junge Menschen gemobbt, stört oder verhindert dies viele wichtige Abläufe, die gerade im Gange sind. Sowohl Hardware als auch Software geraten völlig durcheinander.
Schlaf in der Pubertät
Ein weiterer wesentlicher Faktor, der vieles durcheinanderbringen kann, ist der Schlaf. Für die meisten Pubertierenden beginnt die Schule viel zu früh. Denn Jugendliche finden am Abend später Schlaf und sind am Morgen müde. Das hat entwicklungsbiologische Gründe und ist nicht zu ändern, was wissenschaftliche Studien belegen. Ein späterer Schulbeginn wäre aus medizinischer Sicht für Jugendliche tatsächlich von Vorteil.
Mehr dazu auf YouTube auf dem Kanal von DOC PRAUN
Verschiebung des circadianen Rhythmus
Diese Verschiebung des Tag-Nacht-Rhythmus kann aber auch zu ernsthaften Störungen führen. Nicht nur des Familienfriedens, wenn der Teenager am Wochenende mal wieder bis Nachmittag schläft. Bei Schlafstörungen können sich u.a. auch Konzentrationsstörungen, Lernschwierigkeiten, schlechte schulische Leistungen oder nervöses Verhalten etc. entwickeln. Solche Phänomene werden gern auf die Pubertät geschoben. Nicht selten versuchen Eltern dann schulische Probleme mit Strenge und Erziehungsmaßnahmen in den Griff zu bekommen. Dabei versteckt sich dahinter häufig ein Schlafproblem.
Moderne Schlafdiagnostik, wie wir sie in der Praxis anbieten, kann hier Aufschluss geben – und wieder Ruhe in die Familie bringen.
J1 & J2 – Pubertäts-Vorsorge buchen
Als ambitionierte Kinder- und Jugendmediziner wollen wir unsere jungen Patienten ebenso wie Sie als Eltern in dieser elementaren Phase des Lebens gern verständnisvoll und fachkundig begleiten.