Belastung für Eltern und Kind
Die Neurodermitis – auch Atopisches Ekzem genannt – stellt die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung der 0- bis 17-Jährigen dar. Sie tritt in 60−80 % der Fälle bereits im Säuglingsalter auf, typischerweise nach der 6. Lebenswoche und am häufigsten zwischen dem 3. und 4. Lebensmonat. Die Erkrankung geht mit quälendem Juckreiz, Schlafstörungen, einer Stigmatisierung, Begleiterkrankungen und zahlreichen anderen Faktoren einher und kann zu einer schwerwiegenden Einschränkung der Lebensqualität führen.
Neueste Behandlungsformen
Grundlage der Behandlung ist die Basispflege. Bei schweren Ausprägungen kann eine systemische Therapie notwendig werden. Hierfür gibt es moderne effektive Optionen. Da wir uns an medizinischen Studien beteiligen, erhalten Sie in unserer Praxis Zugang zu den neuesten Behandlungsformen.
Auslöser von Neurodermitis
Generell wird Neurodermitis durch unterschiedliche Auslöser hervorgerufen – oftmals ist es ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren:
Das eigene Immunsystem reagiert bei einer Neurodermitis sehr stark auf bestimmte Reize. Die Haut antwortet darauf mit Entzündungen, obwohl es rein äußerlich keine offensichtliche Ursache dafür gibt.
Umwelteinflüsse spielen eine zentrale Rolle als Auslöser für eine Neurodermitis. Sie führen häufig zur Reizung des Immunsystems und verschlimmern beispielsweise Ekzeme.
Eine gestörte Hautbarriere gilt als charakteristisches Merkmal der Neurodermitis. Dadurch können zudem Allergene oder Bakterien aus der Umwelt leichter eindringen und Entzündungen auslösen. Kinder mit Neurodermitis neigen zu bakteriellen, viralen oder Pilzinfektionen. Und sie reagieren auf sogenannte Triggerfaktoren wie Pollen, raue Kleidung, Schweiß, Temperaturschwankungen, Schmuck, Kosmetika, aber auch Seife und Reinigungsmittel besonders empfindlich.
Neurodermitis-Patienten haben eine genetische Veranlagung für Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems. Auffallend häufig sind innerhalb einer Familie mehrere Personen an Neurodermitis erkrankt. Die genetische Veranlagung spielt somit eine große Rolle. Ist jemand in der Familie an Neurodermitis erkrankt, ist es wahrscheinlicher, dass auch die Kinder die Krankheit bekommen.

Neurodermitis und ihre Folgen

Schlafverlust mit schweren Folgen für die Entwicklung
Der Juckreiz und Schmerzen können bei Kindern zu erheblichen Schlafstörungen führen. Wobei Schlafverlust nicht unbedingt einen schweren Krankheitsverlauf bedeuten muss. Eine Studie von Touchette et al. lässt vermuten, dass ein Zusammenhang besteht zwischen der gestörten Schlafqualität in den ersten drei Lebensjahren des Kindes und einer erhöhten Hyperaktivität bzw. Impulsivität sowie einer niedrigeren kognitiven Leistung in späteren Entwicklungstests.
Das würde bedeuten: Der Neurodermitis-bedingte Schlafverlust in den ersten Lebensjahren kann negative Folgen für die Hirnentwicklung nach sich ziehen. Es zeigt sich, dass die kindliche Hirnentwicklung höchst empfindlich gegenüber Schlafverlust ist. Einmal mehr ein Hinweis darauf, wie wesentlich Schlafmedizin für Kinder und Jugendliche ist!
Erhebliche Belastung auch für Eltern
Nicht nur für die Kinder bringt Neurodermitis erhebliche Einschränkungen in der Schlaf- und Lebensqualität mit sich. Auch die Eltern sind stark betroffen. Die Betreuung eines betroffenen Kindes führt nicht selten zu Problemen am Arbeitsplatz und deutlichen Einschränkungen im sozialen Leben. Speziell für Alleinerziehende stellt die Bewältigung einer solchen Situation eine extreme Herausforderung und Belastung dar.
PREVIMED Neurodermitis-Sprechstunde
Was Ihrem Kind jetzt hilft
Falls Sie den Verdacht haben, Ihr Kind könnte unter Neurodermitis leiden, sollten Sie unbedingt einen Termin in unserer speziellen Sprechstunde vereinbaren. Trifft die Diagnose zu, werden wir mit Ihnen die Behandlung und alles, was jetzt wichtig ist, genau besprechen. In der PREVIMED Haut & Neurodermitis-Sprechstunde können wir in aller Ruhe auf Ihre Fragen eingehen.
Zudem klären wir mögliche Begleiterkrankungen ab. Je nach Schweregrad weiten wir die Diagnostik auf allergologische und mikrobiologische Auslöser aus. Aufschluss geben uns ein Blutbild mit „IgE“ sowie ein komplettes Allergie-Screening. In manchen Fällen benötigen wir darüber hinaus die Feststellung des Vitamin-D-Spiegels oder eine komplette Schlafdiagnostik.
Leistungen der Neurodermitis-Sprechstunde
Die Therapie beruht meist auf der Bekämpfung der krankheitsauslösenden Mikroorganismen und auf einer phasengerechten Pflege der Haut. In unserer Sprechstunde klären wir Sie sorgfältig darüber auf, wie Sie Allergene vermeiden können, eine konsequente Basis-Pflege durchführen und schnelle Hilfe bei Schüben erzielen, z. B. mithilfe von fett-feuchten Verbänden. Profitieren Sie von:
- Ausführliche Beratung zur individuellen Handhabung der Situation
- Demonstration und Anlegen von fett-feuchten Verbänden
- Erstellen eine individuellen, schriftlichen Behandlungsplans für Ihr Kind
Die Sprechstunde wird aufgrund ihres umfassenden – aus unserer Sicht absolut notwendigen – Leistungsumfanges und der hohen Beratungsleistung leider nicht immer von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie stellt somit eine privatärztliche bzw. Selbstzahlerleistung dar.