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Kinder und Jugendliche bekommen leichter Sonnenbrand

Kinder und Jugendliche wissen meist wenig über Sonnenschutz und die Gefahren, die zu lange Sonnenbestrahlung mit sich bringt. Ist ja auch verständlich. Schließlich hat man in diesem Alter andere Dinge im Kopf als Hautkrebs und Faltenbildung. Auch die Ermahnungen der Eltern fruchten selten. Was hilft, ist Aufklärung! Sprechen Sie mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn über Sonnenschutz und erklären Sie ihnen, warum sich der lohnt. Langfristig! Denn Sonnenbrände in jungen Jahren erhöhen das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, um ein Mehrfaches.
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Die Haut vergisst nie

Eine Schädigung der Haut findet nicht erst durch einen Sonnenbrand statt. Bereits bei den ersten Anzeichen einer Rötung ist das maximal verträgliche Maß an UV-Licht weit überschritten. Nach jeder übermässigen Bestrahlung ab der Kindheit bleiben geschädigte Zellen zurück. So stellt die amerikanische “Nurses’ Health Study II” einen direkten Zusammenhang zwischen schwerem Sonnebrand in der Jugend und erhöhtem Hautkrebsrisiko im Alter her. Auch bei Erwachsenen steigt das Risiko, wenn sie zu viel und ungeschützt in der Sonne liegen. Aber der Sonnenbrand bei Teenagern und Kindern ist deutlich gefährlicher. Das sehen wir als Kinderarzt Gilching immer wieder in der Praxis.

Bewusstsein für Sonnenschäden schaffen

Als Eltern sollten Sie unbedingt darauf achten, dass sich Ihre Kinder ausreichend schützen – und sie auch verstehen, warum sie das tun sollen! Denn gut gemeinte Hinweise wie “Vergiss nicht, Dich einzucremen!” verhallen in der Pubertät meist ungehört. Deshalb heißt es: Bewusstsein schaffen und den Kindern zeigen, was die Sonne anrichten kann. Sie erinnern sich bestimmt noch an die Experimente mit Lupe oder Alutrichter. Die machen Spaß und wecken den Forscher in den Kindern.

Kleine Experimente für Sonnenforscher

Nutzen Sie doch einfach mal die starke Mittagssonne für ein kleines Experiment. Lassen Sie Ihr Kind – unter Aufsicht versteht sich – mit einer Lupe ein Blatt Papier ansengen. Das Ergebnis ist eindrucksvoll. Oder Sie lassen Ihre Tochter oder Ihren Sohn einen Finger im Alutrichter der Mittagssonne entgegenstrecken. Die anderen Finger sind eingecremt und geschützt. Ganz schön rot, was die Sonne mit so einem Finger innerhalb weniger Minuten anstellen kann. Solche spielerischen Experimente können schon bei Grundschulkindern das Bewusstsein für Sonnenschutz schärfen. Wer weiß, wie stark die Sonne herabbrennt, der schützt sich gern.

Hier die wichtigsten Sonnentipps für Jugendliche:

Vor dem Sonnenbaden eincremen!
Am besten mit reichlich Creme oder Lotion mit Lichtschutzfaktor ab LSF 30. Und vor allem: Lückenlos eincremen! Wassersportler verwenden bitte wasserfeste Sonnencremes. Vergesst auch die Lippen nicht. Die sind besonders empfindlich und bekommen leicht Bläschen von zu viel Sonne. Das tut weh und sieht echt nicht gut aus! Übrigens – ein weitverbreiteter Irrtum lautet: Öfter eincremen erhöht den Sonnenschutz. Das ist falsch. Die Regel heißt: Ist die empfohlene Zeit abgelaufen, dann ab in den Schatten!

Achtet auf schützende Kleidung!
Bei sehr empfindlicher Haut oder in Regionen mit extrem starker Sonnenstrahlung bieten spezielle UV-Schutz-Klamotten gute Dienste – z. B. beim Wassersport. Aber auch T-Shirt und Cappy oder Sonnenhut geben der Haut guten Schutz. Aber nur, wenn Ihr sie rechtzeitig anzieht und aufsetzt! Lässige Kleidung sieht allemal besser aus, als krebsrote Haut.

Öfter mal im Schatten chillen!
Im Schatten bleiben, ist immer noch der beste Schutz vor der Kraft der Sonne. Im Schatten lässt es sich auch viel leichter aushalten, vor allem in der strahlungsintesivsten Zeit des Tages zwischen 11 Uhr und 15 Uhr. Das ist auch die Zeit, in der alle Südländer Siesta machen – und nur noch die Deutschen, die Engländer und die Schweden am Strand grillen wie die Hummer. Also rechtzeitig raus aus der Sonne und ab in den Schatten.