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Fachgesellschaften empfehlen, Kitas, Kindergärten und Grundschulen wieder uneingschränkt zu öffnen
Nach einer gemeinsamen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), der Deutschen Akademie für Kinder und Jugendmedizin (DAKJ) und dem Berufsverband der Kinder und Jugendärzte (bvkj) scheint die Übertragung von SARS-CoV-2 durch Kinder gering zu sein. Die Fachgesellschaften empfehlen deshalb, Kitas, Kindergärten und Grundschulen zeitnah, unter Berücksichtigung der regionalen Neuinfektionsrate und der vorhandenen Kapazitäten, wieder uneingeschränkt zu eröffnen.
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Kinder spielen keine herausragende Rolle in der Ausbreitung von Covid-19
Zahlreiche Untersuchungen deuten darauf hin, dass Kinder in der aktuellen COVID-19 Pandemie – im Gegensatz zu den letzten Influenzawellen – keine herausragende Rolle in der Ausbreitung dieser neuen Viruserkrankung darstellen. Aus diesem Grund stellen laut der Fachverbände Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder keine Hochrisiko-Umgebung dar und Kinder könnten unter bestimmten Auflagen Kitas und Schulen besuchen:
Erkrankte Kinder müssen vom Besuch der Gemeinschaftseinrichtung sofort ausgeschlossen und auf SARS-CoV-2 untersucht werden. Bei einzelnen Infektionen dürfte nicht automatisch von erneuten Schließungen der Gemeinschaftseinrichtung ausgegangen werden.
Hygieneregeln einhalten
Um die Ausbreitung ansteckender Krankheiten zu reduzieren (nicht nur COVID-19, sondern auch Durchfallerkrankungen sowie Atemwegserkrankungen), sind folgende Punkte Voraussetzung für die Öffnung von Kitas, Kindergärten und Schulen:
- Konstante Gruppe und Vermeidung von Durchmischung mit anderen Kindern
- Einhaltung der Hygiene-Grundregeln wie regelmäßiges Händewaschen sowie Hygieneverhalten untereinander, in den Pausen, während der Mahlzeiten und in den Sanitäreinrichtungen
- Flächendeckende Ausstattung der Schultoiletten und Händewaschplätze mit Seifenspendern und Papierhandtüchern
- Kindgerechte Einweisung in grundlegende Hygienemaßnahmen
Auffällige Verhaltensweisen wegen fehlender Kontakte
Die inzwischen beobachtbaren auffälligen Verhaltensweisen von Kindern verschiedener Altersgruppen macht deutlich, wie stark Kinder in ihrem Kontaktverhalten durch die Schließung der Kindereinrichtungen seit Mitte März beeinträchtig sind. Welche Auswirkungen dies auf die Entwicklung langfristig haben wird, ist unklar.
Es ist zu hoffen, dass die Empfehlungen der Fachgesellschaften umgesetzt werden und vor allem den Kleinkindern ein weitgehend normaler Tagesablauf in den Gemeinschaftseinrichtungen bald wieder möglich sein wird.
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