Vapes oder E-Zigaretten wirken auf den ersten Blick wie harmlose Alternativen zur klassischen Zigarette. Vor allem unter Jugendlichen hat das sogenannte „Vaping“ oder „Dampfen“ in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Die Teens denken: „Besser als Rauchen ist es doch allemal, oder?“ Klingt erst mal logisch – kein Teer, kein klassischer Tabak, keine stinkenden Klamotten. Stattdessen fruchtige Aromen wie „Watermelon Ice“, „Peach Mint“ oder „Bubblegum Blast“. Doch dieser Eindruck trügt. Vaping und das Rauchen von E-Zigaretten sind keineswegs harmlos – im Gegenteil: Es birgt gesundheitliche Risiken, die gerade für Jugendliche besonders bedenklich sind. Als Kinderärzte in Gilching bei München wissen wir: Vor allem für junge Lungen, das Gehirn und den jugendlichen Körper, der sich noch entwickelt, bringt Vaping negative Konsequenzen mit sich. Viele dieser Risiken gehen von einem Bestandteil aus, den kaum jemand als besonders kritisch empfindet: die Aromen. Informieren Sie sich in diesem Artikel, wie schädlich Vaping für Ihr Kind wirklich ist.
Der Unterschied zwischen Vapes & E-Zigaretten
E-Zigarette: Der einfache Umstieg für Raucher
E-Zigaretten wurden ursprünglich entwickelt, um das Rauchen klassischer Zigaretten zu ersetzen. Sie sind kompakt, leicht zu bedienen und meist so konzipiert, dass sie das Zuggefühl und die Nikotinaufnahme einer herkömmlichen Zigarette nachahmen. Häufig kommen geschlossene Systeme zum Einsatz, bei denen vorgefüllte Kartuschen oder sogenannte „Pods“ verwendet werden. Das macht sie besonders attraktiv für ehemalige Raucher, die eine unkomplizierte Alternative suchen – ohne technische Spielereien oder große Dampfwolken.
Vapes: Vielseitige Lifestyle-Dampfer
Der Begriff „Vape“ steht heute für eine ganze Gerätewelt, die weit über die klassische E-Zigarette hinausgeht. Vapes sind häufig leistungsstärker, individuell einstellbar und werden oft mit wiederbefüllbaren Tanks genutzt. Sie sprechen vor allem ein jüngeres, technikaffines Publikum an, das den Fokus stärker auf Geschmack, Dampfentwicklung und persönliche Anpassung legt – oft auch ohne Nikotin. Während E-Zigaretten den Rauch imitieren, ist das Vapen für viele ein Lifestyle mit ganz eigenem Flair.

Vaping Aromen – wenn Nikotin nach „Watermelon“ schmeckt
Vapes oder E-Zigaretten sind batteriebetriebene Geräte, die eine Flüssigkeit erhitzen, bis sie zu Dampf wird, der dann inhaliert wird. E-Liquids enthalten in der Regel Nikotin, verschiedene Aromastoffe und Propylenglykol.
Die meisten Vapes schmecken nach frischen Früchten, Süßigkeiten oder Minze. Diese Aromen sind für viele Jugendliche der Grund, warum sie überhaupt zum Vape greifen. Diese Aromen verharmlosen die Gefahren des Nikotinkonsums, indem sie Warnsignale herkömmlicher Zigaretten (bitterer Geschmack, Rauch) überstrahlen oder unterdrücken. Was dabei übersehen wird: Diese Aromastoffe sind nicht zum Einatmen gedacht – sie wurden ursprünglich für den Verzehr über den Magen-Darm-Trakt entwickelt, auf keinen Fall für die Inhalation über die Atemwege.
Es ist bereits bekannt, dass Dampfen Entzündungen in den Atemwegen verursachen kann, und Menschen mit Asthma berichten, dass Vaping ihre Erkrankung triggern kann. Gefährdet die sich entwickelnden Lungen. Nikotin – das ebenfalls in Dampflampen enthalten ist – schädigt die sich entwickelnden Gehirne. Aus diesen Gründen sollten Jugendliche unbedingt davon abgehalten werden, mit dem Vaping zu beginnen.

Vaping – Jugendliche im Visier der Werbung
Die Vermarktung von Vaping und Einweg-E-Zigaretten zielt aufgrund der großen Aromenvielfalt und ihrem farbenfrohen Design besonders auf jugendliche Menschen ab. Das betont ein Positionspapier der Suchtkommission der deutschen kinder- und jugendpsychiatrischen Verbände und wissenschaftlichen Fachgesellschaft (BAG KJPP, BKJPP, DGKJP). Trotz gesetzlicher Regulierungen begegnen Kinder und Jugendliche in ihren Lebenswelten täglich Tabakprodukte: Sie werden z.B. auf Werbebildschirmen in Läden gezeigt, Nikotinprodukte direkt neben Süßigkeiten angeboten, Promotion-Aktionen an stark frequentierten Plätzen locken Neugierige an und Musikfestivals erhalten Sponsoring von Firmen der Tabak- und Nikotinindustrie.(Quelle)
Die Vaping-Industrie hat aus der Tabakvergangenheit gelernt – und richtet ihre Produkte ganz bewusst an ein junges Publikum:
- Süße Aromen, die an Süßigkeiten oder Energy-Drinks erinnern
- Stylische, bunte Verpackungen, die sich kaum von Kosmetikprodukten unterscheiden
- Verstecktes Nikotin, oft nicht klar deklariert
- Soziale Medien, in denen Vaping als Trend oder Lifestyle dargestellt wird
Jugendliche werden damit nicht nur als Zielgruppe angesprochen, sondern systematisch in eine Abhängigkeitsstruktur hineingezogen, deren gesundheitliche Folgen sie oft erst viel später erkennen. Werbung für Vapes führt bei Jugendlichen nachweislich zu mehr Konsum. (Quelle)
Eltern sollten sich dessen bewusst sein!
„Einstiegsdroge“ Vaping? Besorgniserregender Trend.
Die Verknüpfung vermeintlich „cleaner“ Produkte mit lässig, jugendlichem Lifestyle und Werten wie Gesundheit, Gemeinschaftserleben und Leistungsfähigkeit betrachten wir als Kinder- und Jugendmediziner von PREVIMED als besonders gefährlich. Während Vaping für erwachsene Raucher durchaus eine bessere Alternative zu normalen Zigaretten darstellen kann, ist die Zahl der jungen Nichtraucher, die über das Vaping erst mit Rauchen beginnen, besorgniserregend. Neben diesem Trend lösen in den letzten Monaten Berichte aus den USA über Gesundheitsschäden und Todesfälle nach dem Konsum von Vapes große Besorgnis aus.
Von wegen fruchtige Aromen – Was in Vapes und E-Zigaretten wirklich steckt
In einer systematischen Übersichtsarbeit von 38 Studien haben Forschende nun die Auswirkungen der Aromen auf das Atmungssystem zusammengefasst. Die Daten zeigen, dass viele der eingesetzten Aromastoffe potenziell schädlich sind – vor allem, wenn sie erhitzt und inhaliert werden. Die Autor:innen warnen vor systemischen Gesundheitsrisiken durch die Verwendung von Aromastoffen, die ursprünglich für den oralen Konsum bestimmt waren, jedoch beim Erhitzen toxische oder reizende Substanzen freisetzen können.
Diese Richtwerte – basierend auf Empfehlungen der AOK – geben einen guten Überblick, wobei Sie individuelle Bedürfnisse Ihres Kindes oder Jugendlichen immer berücksichtigen sollten.
Vaping – Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Risiken:

Jugendliches Lungengewebe ist besonders empfindlich
In der Entwicklungsphase von Kindheit und Jugend durchlaufen Lunge und Immunsystem komplexe Reifungsprozesse. Die Inhalation von chemischen Substanzen, auch in scheinbar geringer Konzentration, kann diese Entwicklung nachhaltig stören. In unserem PREVIMED – Gesundheitsforum für Kinder- & Jugendmedizin in Gilching bei München können wir bei Jugendlichen, die regelmäßig vapen, folgende Symptome deutlich häufiger feststellen:
Die Langzeitfolgen sind noch nicht vollständig bekannt – aber bereits jetzt zeigen sich subtile, aber messbare Veränderungen, die auf eine deutliche Schädigung hindeuten.
Nikotin in Vapes – unterschätzt und hochwirksam
Ein weit verbreiteter Irrtum unter Jugendlichen ist die Annahme, dass die meisten Vapes kein Nikotin enthalten. In Wirklichkeit sind die meisten Einweg-Vapes und Liquids nikotinhaltig – häufig in Form von Nikotinsalzen, die besonders schnell ins Blut gelangen und ein hohes Abhängigkeitspotenzial besitzen.
Bei Jugendlichen ist das besonders kritisch:
- Nikotin verändert die Gehirnentwicklung, insbesondere im präfrontalen Cortex, der für Impulskontrolle, Entscheidungsfindung und emotionales Gleichgewicht zuständig ist.
- Es erhöht das Risiko für spätere Suchterkrankungen, nicht nur in Bezug auf Nikotin, sondern auch auf Alkohol oder andere Substanzen.
- Es wirkt sich negativ auf Konzentration, Schlafqualität und psychische Stabilität aus.
Zudem zeigen viele Jugendliche nach kurzer Zeit klassische Entzugssymptome wie Reizbarkeit, Nervosität, Unruhe und das Bedürfnis, ständig wieder zum Gerät zu greifen.
Die Langzeitfolgen sind noch nicht vollständig bekannt – aber bereits jetzt zeigen sich subtile, aber messbare Veränderungen, die auf eine deutliche Schädigung hindeuten.
Ein falsches Gefühl der Sicherheit
Die Vorstellung, Vaping sei „gesünder“ als Rauchen, basiert auf einem Denkfehler: Nur weil etwas weniger schädlich als eine Zigarette ist, heißt das nicht, dass es harmlos ist.
Fazit: Vaping ist keine harmlose Spielerei – sondern ein ernst zu nehmendes Risiko
Als Kinder- und Jugendmediziner sehen wir mit Sorge, wie das Vaping unter Jugendlichen normalisiert wird. Was nach Spaß, Freiheit und Individualität aussieht, ist in Wahrheit ein Produkt, das gezielt auf die Schwächen junger Menschen abzielt: Neugier, Gruppendruck, Wunsch nach Selbstbestimmung.
Wer vaped, spielt nicht nur mit seiner Lunge, sondern auch mit der eigenen Zukunft. Die Wissenschaft ist sich in einem Punkt bereits heute einig: E-Zigaretten sind kein harmloses Lifestyle-Produkt, sondern ein neues Risiko für die Gesundheit der jungen Generation. Studien, die das Langzeitrisiko erforschen sollen und Gesetzesinitiativen zu Werbeverboten sind auf dem Weg. Warten Sie als Eltern nicht, bis der Staat reguliert. Greifen Sie jetzt aktiv ein.
Die beste Entscheidung ist – und bleibt – der bewusste Verzicht. Wer Unterstützung braucht oder Fragen hat, sollte sich nicht scheuen, unser Hilfe oder Beratung in Anspruch zu nehmen. In unserer Jugendsprechstunde gehen wir speziell auf solche Themen ein. Sie ist absolut jugendgerecht und garantiert kleinkindfrei :-)
FAQ: Vaping & E-Zigaretten – Was Jugendliche wissen sollten
Sie möchten nur das Beste für Ihren Teenager
Dann kommen Sie vorbei! In unserem PREVIMED – Gesundheitsforum für Kinder- & Jugendliche liegen uns Prävention und eine gute Entwicklung besonders am Herzen. Wir wollen, dass Ihre Kinder gesund groß und stark werden!