Immer mehr Kinder und Jugendliche entwickeln eine Kurzsichtigkeit (Myopie) – und Experten wie auch wir von PREVIMED – dem Gesundheitsforum für Kinder- und Jugendmedizin in Gilching bei München schlagen Alarm. Vor allem, da sich einer der Hauptfaktoren für die zunehmende Kurzsichtigkeit im Kindesalter leicht vermeiden ließe: die Zeit, die Kinder und Jugendliche vor Bildschirmen verbringen. Eine aktuelle Metaanalyse von 45 Studien mit über 300.000 Kindern, bestätigt, dass sich bereits ab einer Stunde Bildschirmzeit pro Tag das Myopie-Risiko drastisch erhöht.
Worauf verweist die Studie genau?
Die Studie wurde von einem Forschungsteam um Dr. Ahnul Ha am Jeju National University Hospital durchgeführt und im renommierten JAMA Network Open veröffentlicht. Sie umfasst eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse, in die insgesamt 45 Einzelstudien mit Daten von 335 524 Kindern (mittleres Alter 9 Jahre) eingeflossen sind.
Ziel war es, die Zusammenhänge zwischen digitaler Bildschirmzeit und dem Myopie-Risiko besser zu verstehen. Die Ergebnisse legen jetzt nahe, dass das Myopie-Risiko mit der Bildschirmzeit ansteigt. Das Dosis-Wirkungs-Muster zeigt einen deutlichen Anstieg des Risikos zwischen 1 und 4 Stunden Exposition und einen potenziell sicheren Bereich von lediglich bis zu einer Stunde täglicher Bildschirmzeit.
Hier die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
Die Forscher betonen, dass neben der Bildschirmzeit auch andere Naharbeitstätigkeiten (z. B. Lesen, Hausaufgaben) eine Rolle spielen könnten. Dennoch liefert die Studie starke Hinweise darauf, dass die exzessive Bildschirmnutzung ein eigenständiger Risikofaktor für Myopie ist.

Wie kommt es zur Kurzsichtigkeit?
Kurzsichtigkeit entsteht, wenn der Augapfel sich in der Wachstumsphase zu sehr in die Länge zieht. Das passiert vor allem dann, wenn die Augen ständig auf kurze Distanzen fokussiert sind – etwa beim Lesen, Lernen oder eben bei der Nutzung von Tablets und Smartphones.
Besonders problematisch: Kinderaugen befinden sich noch in der Entwicklung, sodass sich eine beginnende Myopie oft schnell verschlechtert.
Warum hilft Tageslicht gegen Kurzsichtigkeit?
Ein entscheidender Faktor für die Augengesundheit ist der Aufenthalt im Freien. Tageslicht wirkt wie ein natürlicher Schutzmechanismus gegen Myopie, denn:
- Es reguliert das Wachstum des Augapfels.
- Es sorgt für eine bessere Tiefenschärfe durch den Blick in die Ferne.
- Es reduziert die Zeit, die mit Naharbeit verbracht wird.
In Ländern wie China werden deshalb Grünflächen an Schulen gezielt zur Myopie-Prävention eingesetzt – mit messbarem Erfolg. Kinder, die sich regelmäßig draußen aufhalten, entwickeln seltener eine Kurzsichtigkeit.
TIPP von Doc Praun
Es gibt nichts Besseres für die gesunde Entwicklung eines Kindes als viel Zeit im Freien zu verbringen – rennen, spielen, toben! Tageslicht und Bewegung schützen nicht nur die Augen vor Kurzsichtigkeit, sondern fördern auch die gesamte körperliche und geistige Entwicklung.“
Was können Eltern tun? 5 Tipps gegen Kurzsichtigkeit
Kurzsichtigkeit verhindern. Digitale Medien mit Augenmaß nutzen!
Die Nutzung von Smartphones und Tablets ist in unserer modernen Welt unvermeidbar – doch sie sollte mit Bedacht erfolgen. Vor allem bei kleinen Kindern. Halten Sie die Jüngsten so lange wie möglich fern von digitalen Medien. Die Zeit kommt noch früh genug, wenn Computer und Handy zu schier „lebensnotwendigen“ Begleitern Ihrer Kinder werden. Eine Stunde Bildschirmzeit pro Tag scheint für größere Kinder unbedenklich zu sein. Alles darüber hinaus kann jedoch das Risiko für Kurzsichtigkeit erheblich erhöhen. Viel Zeit im Freien, bewusste Pausen und regelmäßige Augenuntersuchungen sind einfache, aber effektive Maßnahmen, um die Augengesundheit unserer Kinder zu schützen.
Sie möchten nur das Beste für Ihr Kind?
Dann kommen Sie vorbei! In unserem PREVIMED – Gesundheitsforum für Kinder- & Jugendliche liegt uns die Prävention besonders am Herzen. Wir wollen, dass Kinder gesund groß und stark werden!
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Quelle: Youtube, Doc Praun: Ursache von Virusinfekten