Immer mehr Kinder und Jugendliche entwickeln eine Kurzsichtigkeit (Myopie) – und Experten wie auch wir von PREVIMED – dem Gesundheitsforum für Kinder- und Jugendmedizin in Gilching bei München schlagen Alarm. Vor allem, da sich einer der Hauptfaktoren für die zunehmende Kurzsichtigkeit im Kindesalter leicht vermeiden ließe: die Zeit, die Kinder und Jugendliche vor Bildschirmen verbringen. Eine aktuelle Metaanalyse von 45 Studien mit über 300.000 Kindern, bestätigt, dass sich bereits ab einer Stunde Bildschirmzeit pro Tag das Myopie-Risiko drastisch erhöht.

In diesem Beitrag lesen Sie:

Worauf verweist die Studie genau?

Die Studie wurde von einem Forschungsteam um Dr. Ahnul Ha am Jeju National University Hospital durchgeführt und im renommierten JAMA Network Open veröffentlicht. Sie umfasst eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse, in die insgesamt 45 Einzelstudien mit Daten von 335 524 Kindern (mittleres Alter 9 Jahre) eingeflossen sind.
Ziel war es, die Zusammenhänge zwischen digitaler Bildschirmzeit und dem Myopie-Risiko besser zu verstehen. Die Ergebnisse legen jetzt nahe, dass das Myopie-Risiko mit der Bildschirmzeit ansteigt. Das Dosis-Wirkungs-Muster zeigt einen deutlichen Anstieg des Risikos zwischen 1 und 4 Stunden Exposition und einen potenziell sicheren Bereich von lediglich bis zu einer Stunde täglicher Bildschirmzeit.

Hier die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • Ein potenzieller sicherer Schwellenwert scheint bei einer Stunde täglicher Bildschirmzeit zu liegen.
  • Jede zusätzliche Stunde Bildschirmzeit pro Tag erhöht das Myopie-Risiko um 21 Prozent.
  • Besonders gefährdet sind Kinder zwischen zwei und sieben Jahren – hier steigt das Risiko sogar um 42 Prozent.
  • Kinder mit vier Stunden täglicher Bildschirmzeit verdoppeln fast ihr Risiko für Kurzsichtigkeit.

Die Forscher betonen, dass neben der Bildschirmzeit auch andere Naharbeitstätigkeiten (z. B. Lesen, Hausaufgaben) eine Rolle spielen könnten. Dennoch liefert die Studie starke Hinweise darauf, dass die exzessive Bildschirmnutzung ein eigenständiger Risikofaktor für Myopie ist.

Kurzsichtigkeit bei Kindern

Wie kommt es zur Kurzsichtigkeit?

Kurzsichtigkeit entsteht, wenn der Augapfel sich in der Wachstumsphase zu sehr in die Länge zieht. Das passiert vor allem dann, wenn die Augen ständig auf kurze Distanzen fokussiert sind – etwa beim Lesen, Lernen oder eben bei der Nutzung von Tablets und Smartphones.

Besonders problematisch: Kinderaugen befinden sich noch in der Entwicklung, sodass sich eine beginnende Myopie oft schnell verschlechtert.

Warum hilft Tageslicht gegen Kurzsichtigkeit?

Ein entscheidender Faktor für die Augengesundheit ist der Aufenthalt im Freien. Tageslicht wirkt wie ein natürlicher Schutzmechanismus gegen Myopie, denn:

  • Es reguliert das Wachstum des Augapfels.
  • Es sorgt für eine bessere Tiefenschärfe durch den Blick in die Ferne.
  • Es reduziert die Zeit, die mit Naharbeit verbracht wird.

In Ländern wie China werden deshalb Grünflächen an Schulen gezielt zur Myopie-Prävention eingesetzt – mit messbarem Erfolg. Kinder, die sich regelmäßig draußen aufhalten, entwickeln seltener eine Kurzsichtigkeit.

TIPP von Doc Praun

Es gibt nichts Besseres für die gesunde Entwicklung eines Kindes als viel Zeit im Freien zu verbringen – rennen, spielen, toben! Tageslicht und Bewegung schützen nicht nur die Augen vor Kurzsichtigkeit, sondern fördern auch die gesamte körperliche und geistige Entwicklung.“

Was können Eltern tun? 5 Tipps gegen Kurzsichtigkeit

Besonders bei Kleinkindern sollte die Nutzung digitaler Medien streng limitiert sein.

Tablets und Smartphones sollten mindestens 30 cm vom Gesicht entfernt sein.

Einer der wichtigsten Bausteine für starke Abwehrkräfte: Vitamin C.

Ein stark erhöhte Zufuhr von Vitamin C lohnt sich bereits bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, bei Anzeichen einer verstopften Nase oder bei „Schleim“ im Rachen. Die tägliche Dosis sollte proportional zum Körpergewicht sein.

Sie können schmackhafte Kautabletten zerbrechen oder in Hälften oder Viertel schneiden, um die Dosis aufzuteilen. Wenn Sie eine Kautablette zwischen zwei Teelöffeln zerdrücken, erhalten Sie ein feines Pulver, das Sie auf eine angefeuchtete Fingerspitze geben oder in Nahrung oder Flüssigkeit einrühren können.

  • Vitamin C unterstützt das Immunsystem und kann helfen, bakterielle und virale Infektionen zu begrenzen oder zu verhindern.
  • Vitamin C ist zudem ein Antioxidans, das freie Radikale und Giftstoffe aus dem Körper entfernt.
  • Außerdem ist Vitamin C für viele wichtige biochemische Prozesse unerlässlich, darunter die Synthese von Kollagen, einem wichtigen Protein in Haut, Blutgefäßen, Muskeln und Sehnen, Gelenken und Schleimhäuten.
  • Ein angemessener Vitamin-C-Spiegel hilft zudem den Geweben, die die Schleimhäute auskleiden, sich von einer Infektion zu erholen.

Wie wirkt Vitamin C?

Eine optimale Vitamin-C-Zufuhr kann dazu beitragen, Zellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen, darunter auch Zellen, die an der Immunität beteiligt sind, wie z. B. neutrophile Granulozyten und mononukleäre Phagozyten (mehr dazu).

Vitamin C regeneriert andere Antioxidantien, darunter Alpha-Tocopherol  und hat somit eine indirekte positive Wirkung auf die Immunität. Außerdem fängt es freie Sauerstoff- und Stickstoffradikale ab.

Obwohl die genaue Dosierung und Häufigkeit der Einnahme noch nicht feststeht, hat die Forschung gezeigt, dass eine Supplementierung mit Vitamin C die Schwere und Dauer einer Erkältung verringern kann.

Es hat sich gezeigt, dass eine regelmäßige Vitamin-C-Supplementierung die Dauer von Erkältungsepisoden bei Kindern verkürzt.

Zink spielt eine entscheidende Rolle bei der Stärkung des Immunsystems von Kindern. Hier sind einige der Mechanismen, durch die Zink diese positive Wirkung entfaltet:

  • Antioxidative Funktion:
    Zink ist ein essenzielles Spurenelement, das als Cofaktor für verschiedene Enzyme fungiert, darunter Enzyme mit antioxidativer Funktion. Diese Enzyme schützen die Zellen vor oxidativem Stress, der das Immunsystem schwächen kann.
  • Zelluläre Immunität:
    Zink ist für die normale Entwicklung und Funktion von weißen Blutkörperchen, insbesondere T-Zellen, essenziell. T-Zellen sind wichtig für die Identifizierung und Bekämpfung von Krankheitserregern. Ein ausreichender Zinkspiegel fördert somit eine robuste zelluläre Immunität.
  • Bildung von Antikörpern:
    Zink spielt auch eine Rolle bei der Produktion von Antikörpern, die spezifisch auf Krankheitserreger abzielen. Diese Antikörper sind entscheidend für die adaptive Immunantwort und helfen dabei, den Körper vor Infektionen zu schützen.
  • Schleimhautbarriere:
    Zink ist wichtig für die Integrität der Schleimhäute, die eine physikalische Barriere gegen Krankheitserreger darstellen. Ein intaktes Schleimhautsystem ist entscheidend für die Verhinderung von Infektionen.
  • Entzündungshemmende Wirkung:
    Zink kann auch eine entzündungshemmende Wirkung haben, indem es die Freisetzung bestimmter entzündlicher Mediatoren reguliert. Ein ausgewogenes entzündliches Gleichgewicht ist wichtig für eine effektive Immunantwort, ohne dabei übermäßige Entzündungen zu fördern.

Es ist wichtig zu betonen, dass eine ausgewogene Ernährung, die ausreichende Mengen an Zink enthält, ein wesentlicher Bestandteil der Stärkung des Immunsystems von Kindern ist. Bei Bedarf empfehlen wir auch eine Substitution nach Absprache mit Ihrem Kinderarzt bzw. Ihrer Kinderärztin von PREVIMED, um sicherzustellen, dass das Kind die notwendigen Nährstoffe erhält.

Vertiefendes zu Zink:

Zink ist für die Aufrechterhaltung der angeborenen und erworbenen Immunität von entscheidender Bedeutung. Schon ein geringer Mangel kann zahlreiche Aspekte der Immunfunktion beeinträchtigen und zu übermäßigen Entzündungen führen.

Forschungen zeigen, dass das „Protein NF-kB“ Zink in die Immunzellen lockt, die am schnellsten reagieren, um eine Infektion zu bekämpfen – ein Hinweis darauf, warum es ratsam ist, Zink schon bei den ersten Anzeichen von Symptomen einzunehmen.

Einmal im Körper, verlangsamt Zink dann den NF-kB-Signalweg und die Immunreaktion, wodurch die Entzündung in einer Rückkopplungsschleife begrenzt wird, was verhindert, dass der Prozess unkontrolliert wird. Während Entzündungen für die Immunfunktion lebenswichtig sind, können sie, wenn sie unkontrolliert sind, andere Zellen schädigen.

Im Vergleich zu Erwachsenen haben Kinder einen erhöhten Bedarf an Zink und ein erhöhtes Risiko für Zinkmangel.

Bei Kindern hat sich gezeigt, dass eine Supplementierung mit Zink die Schwere und Dauer einer Erkältung verringert. Bei der gemeinsamen Einnahme von Vitamin C und Zink in Form von Nahrungsergänzungsmitteln wurden ebenfalls positive Ergebnisse bei der Linderung der Erkältungssymptome festgestellt.

Andere Untersuchungen haben gezeigt, dass Vitamin C plus Zink die Rhinorrhoe während einer fünftägigen Behandlung deutlich reduziert hat[11]. Außerdem wurden die Symptome schneller gelindert als bei Placebo und die Ergänzungsmittel wurden gut vertragen.

Angesichts der Belastung durch Erkältungen und andere bakterielle Infektionen bei Kindern könnte eine Supplementierung mit Vitamin C plus Zink eine wirksame Maßnahme mit einem guten Sicherheitsprofil gegen diese viralen und bakteriellen Infektionskrankheiten darstellen.

Kurzsichtigkeit schreitet oft schleichend voran – frühzeitige Erkennung

Kurzsichtigkeit verhindern. Digitale Medien mit Augenmaß nutzen!

Die Nutzung von Smartphones und Tablets ist in unserer modernen Welt unvermeidbar – doch sie sollte mit Bedacht erfolgen. Vor allem bei kleinen Kindern. Halten Sie die Jüngsten so lange wie möglich fern von digitalen Medien. Die Zeit kommt noch früh genug, wenn Computer und Handy zu schier „lebensnotwendigen“ Begleitern Ihrer Kinder werden. Eine Stunde Bildschirmzeit pro Tag scheint für größere Kinder unbedenklich zu sein. Alles darüber hinaus kann jedoch das Risiko für Kurzsichtigkeit erheblich erhöhen. Viel Zeit im Freien, bewusste Pausen und regelmäßige Augenuntersuchungen sind einfache, aber effektive Maßnahmen, um die Augengesundheit unserer Kinder zu schützen.

Sie möchten nur das Beste für Ihr Kind?

Dann kommen Sie vorbei! In unserem PREVIMED – Gesundheitsforum für Kinder- & Jugendliche liegt uns die Prävention besonders am Herzen. Wir wollen, dass Kinder gesund groß und stark werden!

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Quelle: Youtube, Doc Praun: Ursache von Virusinfekten