Hey Jungs! Lasst uns über ein Thema sprechen, das vielleicht nicht gerade beim Chillen mit Freunden zur Sprache kommt: deine Hoden und ihre Gesundheit. Klingt peinlich? Mag sein. Aber es ist verdammt wichtig – und kann dir sogar das Leben retten.

Warum dich das überhaupt interessieren sollte?

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 4.100 Männer an Hodenkrebs. Das Fiese daran: Er trifft vor allem junge Kerle zwischen 20 und 40 Jahren. Damit ist Hodenkrebs eine der häufigsten Krebsarten in dieser Altersgruppe. Die gute Nachricht: Wenn du ihn früh entdeckst, stehen die Heilungschancen extrem gut. Über 95% aller Betroffenen können vollständig geheilt werden – aber nur, wenn der Krebs rechtzeitig erkannt wird.

In diesem Beitrag lesen Sie:

Check mal ab! So untersuchst du deine Hoden richtig

Der beste Zeitpunkt für eine Selbstuntersuchung ist nach einer warmen Dusche oder einem Bad. Dann ist die Haut des Hodensacks entspannt, und du kannst besser fühlen, was da unten los ist.

  • Position: Stell dich vor einen Spiegel, damit du auch optische Veränderungen erkennen kannst.

  • Abtasten: Nimm jeden Hoden einzeln zwischen Daumen und die anderen Finger. Der Hodensack sollte sich weich anfühlen, die Hoden selbst eher fest und glatt.

  • Rollen: Rolle den Hoden sanft zwischen deinen Fingern. So kannst du Verhärtungen oder Knoten ertasten.

  • Nebenhoden checken: An der Rückseite jedes Hodens sitzt der Nebenhoden – er fühlt sich weicher an. Kein Grund zur Panik, das ist völlig normal!

Mach das einmal im Monat. Nach ein paar Mal kennst du deinen „Normalzustand“ und merkst schneller, wenn sich etwas verändert.

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Alarmsignale, die du ernst nehmen solltest

Bei diesen Veränderungen deiner Hoden solltest du schnell zum Arzt gehen:

  • Ein harter Knoten oder eine Verhärtung im Hoden (meist schmerzlos)
  • Schwellungen oder plötzliche Größenunterschiede zwischen den Hoden
  • Schweregefühl oder ein Ziehen im Hodensack oder in der Leiste
  • Schmerzen oder ein dumpfes Druckgefühl im Hodenbereich
  • Vergrößerung der Brustdrüsen mit Schmerzen
  • Rostbraune Verfärbung im Sperma (Blutbeimischung)

Bei fortgeschrittener Erkrankung können auch Rückenschmerzen auftreten – aber so weit sollte es gar nicht erst kommen!

Was, wenn du etwas Verdächtiges findest?

Keine Panik! Nicht jeder Knoten ist gleich Krebs. Manchmal handelt es sich um harmlose Zysten oder Entzündungen. Trotzdem gilt: Ab zum Arzt damit! Am besten kommst du gleich in unsere Jugendsprechstunde im PREVIMED – Gesundheitsforum für Kinder und Jugendliche. Und nein, das ist zero peinlich, kein Grund, sich zu schämen und vor allem kein Tabu! Wir Ärzte sehen sowas jeden Tag und sind Profis darin, solche Untersuchungen diskret durchzuführen.

Deine Gesundheit in deinen Händen

Die regelmäßige Selbstuntersuchung kostet dich nur zwei Minuten im Monat – kann dir aber im Ernstfall das Leben retten. Mach’s zu deiner Routine, so wie Zähneputzen oder Duschen. Denk dran: Echte Männer kümmern sich um ihre Gesundheit. Es geht nicht darum, unverwundbar zu sein, sondern darum, Probleme früh zu erkennen und anzupacken.

Also, Hand aufs Herz (oder besser: an die Hoden) – wann hast du das letzte Mal gecheckt, ob unten alles in Ordnung ist?

Typische Erkrankungen der Hoden, die du nicht übersehen darfst

Hodenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung des Hodens, die vor allem junge Männer zwischen 20 und 40 Jahren betrifft. Die Heilungschancen sind bei früher Diagnose sehr gut – über 95 % der Fälle können erfolgreich behandelt werden.

Wie fühlt sich Hodenkrebs an?
Typische Anzeichen sind:

  • schmerzlose Verhärtung oder Knoten im Hoden
  • ein Hoden fühlt sich größer oder schwerer an als sonst
    selten: Ziehen im Unterbauch oder der Leiste,
  • Flüssigkeitsansammlung im Hodensack

Der betroffene Hoden ist meist nicht gerötet oder überwärmt, und die Veränderung ist nicht schmerzhaft – gerade deshalb wird sie oft spät bemerkt.

💡 Wichtig: Wer regelmäßig seine Hoden abtastet, kann

Veränderungen früh erkennen. Jede tastbare Verhärtung sollte ärztlich abgeklärt werden – sicher ist sicher.

Ein Gleithoden ist ein Hoden, der zwar zeitweise im Hodensack liegt, aber leicht in die Leiste zurückgleitet und sich dort festsetzen kann.

Im Unterschied zum normalen Pendelhoden kehrt der Gleithoden nicht dauerhaft von selbst in den Hodensack zurück.

Da ein zu hoch liegender Hoden langfristig das Risiko für Unfruchtbarkeit und Hodenkrebs erhöht, sollte ein Gleithoden ärztlich abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden – idealerweise bis zum Ende des ersten Lebensjahres.

Eine Hodentorsion ist ein medizinischer Notfall, bei dem sich der Hoden um den Samenstrang (Spermaticus) dreht. Dadurch wird die Blutzufuhr unterbrochen, was innerhalb weniger Stunden zu einer irreversiblen Schädigung des Hodengewebes führen kann.

Symptome einer Hodentorsion

  • Plötzlich einsetzende, starke Schmerzen im Hoden
  • Schwellung und Rötung des Hodensacks
  • Hochstand des betroffenen Hodens
  • Übelkeit, Erbrechen und Schweißausbrüche
  • Schmerzen, die in die Leiste oder den Unterbauch ausstrahlen können
  • Fehlender oder abgeschwächter Kremasterreflex (Reflex, bei dem der Hoden bei Berührung des Oberschenkels nach oben gezogen wird)

Eine Nebenhodenentzündung (Epididymitis) ist eine schmerzhafte Entzündung des Nebenhodens – eines schlauchartigen Organs, das auf dem Hoden liegt und für die Reifung der Spermien zuständig ist.

Sie tritt meist durch eine bakterielle Infektion auf, z. B. über die Harnwege, und äußert sich durch Schmerzen, Schwellung und Rötung im Hodensack.

Eine schnelle Behandlung mit Antibiotika ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.

Eine Hodenentzündung (Orchitis) ist eine meist schmerzhafte Entzündung des Hodens, die oft durch Viren – insbesondere das Mumpsvirus – ausgelöst wird.

Sie kann zu Schwellung, Rötung, Fieber und starken Schmerzen führen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen besteht die Gefahr, dass die Fruchtbarkeit beeinträchtigt wird – besonders wenn beide Hoden betroffen sind.

Deshalb sollte bei Verdacht immer ärztlich abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden.

 

Eine Krampfaderbildung am Hoden – medizinisch Varikozele genannt – ist eine Erweiterung der Venen im Samenstrang, meist auf der linken Seite.

Sie fühlt sich oft wie ein „Weichgummischlauch“ oder ein „Sack voller Würmer“ an und tritt vor allem bei Jugendlichen oder jungen Männern auf.

Meist ist sie harmlos, kann aber die Hodenfunktion und Fruchtbarkeit beeinträchtigen – deshalb sollte sie bei Beschwerden oder auffälligen Befunden ärztlich kontrolliert werden.

Sie möchten nur das Beste für Ihren Teenager

Dann kommen Sie vorbei! In unserem PREVIMED – Gesundheitsforum für Kinder- & Jugendliche liegen uns Prävention und eine gute Entwicklung besonders am Herzen. Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche gesund groß und stark werden!

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