Der ständige Wechsel von eisiger Winterluft und trockener Heizungswärme ist eine große Belastung für zarte, dünne Haut von Babys und Kindern. Oft sind gerötete und schuppige Hautstellen die Folge. Mit unseren nachfolgenden Pflegetipps vom Kinderarzt schützen Sie die Haut ihres Kindes im Winter.

 International deutliche Unterschiede

Gesunde Haut bei Erwachsenen hat einen natürlichen Säureschutzmantel. Er schützt vor Austrocknung, Reizstoffen, Allergenen und Krankheitserregern. Bei Kindern und vor allem bei Babys ist dieser Schutz noch nicht vollständig ausgebildet und der natürliche Säureschutzmantel muss erst noch gebildet werden. Gerade die Talgdrüsen, die für das Einfetten der Haut verantwortlich sind, arbeiten noch nicht wie bei einem Erwachsenen. Die Haut trocknet viel schneller aus, wird rissig, schuppt sich und juckt. Keime können infolgedessen noch leichter eindringen und sorgen für Entzündungen. Deshalb ist die besondere Zuwendung und Pflege der empfindlichen Kinderhaut im Winter besonders wichtig.

Die richtige Hautpflege im Winter

“Rückfettend” heißt das Zauberwort. Pflegecremes oder Badezusätze, die rückfettend wirken, sorgen dafür, dass der Säureschutzmantel der Haut, der beim Waschen entfernt wird, schneller wieder aufgebaut wird. Geben sie ein wenig pflegendes Öl zum Badewasser hinzu – es legt sich wie ein schützender Film über die Haut. Bitte tupfen Sie die Haut nach dem Baden nur vorsichtig ab! Verwenden Sie nur rein pflanzliche Öle (kein Paraffin!) und Produkte die möglichst keine Konservierungs-, Duft- und Farbstoffen enthalten – diese könnten die empfindliche Haut noch zusätzliche reizen.

Gut geschützt an die frische Luft

Auch im Winter gilt: raus an die frische Luft. Das ist das Beste fürs Immunsystem. Cremen Sie vor allem Gesicht und Hände dick ein, die nicht von der Kleidung geschützt werden. Hierfür gibt es spezielle Wind-und-Wetter-Salben oder auch andere natürliche Fettcremes wie z.B. Vaseline. Die Creme sollte im Idealfall kein Wasser enthalten, dieses könnte in der Kälte auf der Haut gefrieren. Auch die Lippen sollten aufgrund des Speichelflusses mit einem Fettstift geschützt werden.

Sonnenschutz nicht vergessen!

Selbst wenn die UV-Strahlung im Winter viel niedriger ist, besteht Verbrennungsgefahr. Denn die Schneekristalle wirken wie kleine Spiegel, die die Sonnenstrahlen zurückwerfen und um ein Vielfaches verstärken. Bei schönem Wetter sollten Sie in jedem Fall eine Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 20 auftragen – die Fettcreme gegen die Kälte kommt dann einfach darüber. Nach dem Ausflug sollten Sie die Creme vorsichtig abwischen, damit die Haut wieder atmen kann, und dann eine beruhigende Pflegecreme auftragen, z.B. mit den Wirkstoffen Calendula oder Panthenol.

Was Sie sonst noch tun können

Durch den ständigen Wechsel zwischen kaltem Wind und trockener Heizungsluft wird die Haut ohnehin genug belastet. Vermeiden Sie deshalb alles, was noch zusätzlich austrocknet: Baden Sie Ihr Kind nicht zu oft und nicht zu ausgiebig – 1 bis 2mal pro Woche genügt. Heizen Sie die Räume nicht zu sehr auf und lüften Sie öfter am Tag kurz durch. Und vor allem sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind ausreichend trinkt. Denn gerade bei geringer Luftfeuchtigkeit ist der Flüssigkeitsbedarf relativ hoch.

Photocredit stock.adobe.com | credits @ Irina Schmidt